Lexy Ottwald – «Sold – Was bist du bereit, für Geld zu tun?»

Jubiläumsmünze Metall bronzefarbig als Erinnerungsstück für alle

Lexy Ottwald hat zum 200-jährigen Bestehen des Löwendenkmals eine Gedenkmünze in limitierter Auflage von 1'152 Stück gestaltet. Die Anzahl entspricht der im Löwendenkmal eingravierten Zahl beteiligter Schweizer Söldner während des Sturms auf den Tuilerienpalast am 10. August 1792. Die Vorderseite bildet den Löwen und die Inschrift des Denkmals ab, auf der Rückseite ist «SOLD. Was bist du bereit für Geld zu tun?» eingraviert.
Um die Münze als Erinnerungsstück mit nach Hause nehmen zu können, ist die auf der Münze eingeprägte Frage «Was bist du bereit für Geld zu tun?» im Gegenwert für eine Münze zu beantworten. Die Antworten werden anonym auf dieser Seite publiziert.

Anders als die Vorgängermünzen, die etwa zum Gedenken an die Einweihung, des hundertsten oder 150-igsten Jubiläums gestaltet wurden, beleuchtet Ottwalds Jubiläumsmünze das Denkmal aus kritischen Gesichtspunkten und mahnt die zeitgemässe, reflektierte und persönlich engagierte Kontextualisierung des Denkmals in seiner historischen Einbettung vor dem Hintergrund des Söldnerwesens der Schweiz ein.

Wie die Münze zwei Seiten hat, agiert Ottwald auf doppelten Boden zwischen historischem Hintergrund und Gegenwartsbezogenheit: Haben die Söldner gegen Bezahlung noch ihr Leben riskiert, fragt Ottwald heute nach dem Ausmass der Käuflichkeit: Was ist der Mensch bereit, gegen Bezahlung – eben für den «Sold» – zu tun? Inwieweit ist der Mensch bereits verkauft (engl. sold) ? Im Kern berührt ihre Arbeit demnach die Frage nach der Ökonomisierung aller Lebensbereiche, die das gesellschaftliche Wertegefüge prägt und in den Individuen konsumorientierte, selbstoptimierende und gewinnstrebende Normative freisetzt.

Die Münze ist nicht für Geld erhältlich. Ottwald ruft die Bevölkerung auf, die auf der Münze eingeprägte Frage «Was bist du bereit für Geld zu tun?» im Gegenwert für eine Münze zu beantworten und damit das persönliche Verhältnis zum Geld zu reflektieren. Einzulösen ist die Münze während der Ausstellung und Öffnungzeiten in der Kunsthalle Luzern ab 15. Oktober 2020, 19:30 Uhr solange der Vorrat reicht. Die Antworten bleiben selbstverständlich anonym.

Was bist du bereit für Geld zu tun?

Ab 15. Oktober, 19:30 solange der Vorrat reicht ...

Hier die Antworten:

  • Kunst (2 Antworten)
  • Reisen 
  • Arbeit (12 Antworten)
  • Küssen (2 Antworten)
  • Unterrichten (2 Antworten)
  • Zettel ausfüllen (2 Antworten)
  • Als erstes kommt mir da all das in den Sinn, wie ich in einer Verantwortung zu anderen stehe. Und ob ich das mit Geld in Verbindung bringe. Im Moment habe ich das Gefühl, dass ich viel für Geld mache, solange es nur mich betrifft. z.B. Scheiss Nebenjob. 
  • Für Geld gebe ich auch mal mein Bestes!
  • Gutes!
  • Nichts (3)
  • Ein Schbagat  (Spagat)
  • Je weniger Geld ich habe, desto weiter bin ich bereit für Geld zu gehen. Im Moment Arbeit ich für mich, weil ich es als meine Berufung empfinde und davon erfüllt werde. Das Geld, dass ich damit später verdiene werde, ist mir nicht so wichtig. Dies ist allerdings nur der Fall, weil ich mir keine Sorgen machen muss, ein Dach über dem Kopf und einen vollen Magen zu haben. Wenn mir das genommen würde wäre ich wohl ein komplett anderer Mensch.
  • Für Geld mache ich nur, was ich auch tun würde, ohne Geld dafür zu bekommen.
  • Gerade als Student stelle ich mir diese Frage immer wieder. Wenn es um Studentenjobs geht, die zwar viel Geld einbringen, aber auch viel von dir verlangen, habe ich schon gezweifelt (z.B. an drehen von Dingen am Telefon, etc.) Ich hatte jedoch das Glück nicht abhängig von solchen Jobs zu sein und hatte immer die Chance „Nein“ sagen zu können.
  • Je trouve que dans notre situation actuelle en Suisse nous ne sommes pas obligés de faire des choses non-éthiques pour de l’argent. Mais la question, vent-on toujours plus? Personelleont je préfère rester intégré dans mes valeurs, mais si la situation d’absolve nécessité se présentait, je pense que je serais prête à beaucoup pour survivre. Surtout si par exemple la survie de mes enfants était en jeux.
  • Ich gehe meinem Beruf nach und erhalte Lohn, aber ich bin nicht bereit meine ethnischen Grundsätze, Leitgedanken für Geld
    zu
    verlassen.
  • Geld stellt den Grundbedarf, so auch Freiheit. Für dieses Gut würde ich Zeit opfern um qualitativ hochwertigere Freizeit zu
    gewinnen.
  • Oh…. na so fast alles …. Telefonstreiche spielen 😉 Jemanden, den ich nicht mag Küssen … Kunst …
  • Eine Arbeit zu machen, die ich nicht zu 100% vertreten kann. (1 Antwort)
  • Arbeiten – nicht Arbeiten – (nicht Meinung wechseln) – Studieren (etwas beliebiges) – Proband für Studien (nur in der CH) 
  • Meinen Job, soweit, bis das Geld ausgeht.
  • Den Master in Art Teaching, um als Kunstvermittlerin / BG-Lehrerin zu arbeiten & neben meiner Kunst Geld verdienen kann. Schon gefährlich ab und zu.
  • Lukas auf die Lippen küssen
  • 10 kg tragen
  • Ich bin nur noch bereit, für wenige Dinge Geld zu erwarten. Z.B. etwas für eine Bekannte oder Freunde zu tun. Für Besorgungen oder Musiklektionen.
  • Ich würde im Notfall wohl weit gehen. Aber meine Grenz ist sicher, dass ich niemanden gefährden/morden würde. Ich würde eher mich „verkaufen“ anbieten.
  • Ich leite einen Studiengang für Kunst & Vermittlung. Gerne würde ich noch unternehmerisch denken und handeln. I work on it.
  • In meiner privilegierten Situation bin ich kaum bereit etwas für Geld zu machen, was mich, die anderen oder die Umwelt schädigt. Jedoch weiss ich nicht wie es wäre, wenn ich länger leiden würde ich weiss einfach nicht, wie weit ich da gehen würde. Innere Konflikte wäre sicher vorprogrammiert.
  • Ein Rennen fahren.
  • Ganz ehrlich… ich weiss es nicht. Und das beunruhigt mich sehr. Instinktiv streite ich mit mir nicht ab, auch unethisches Verhalten an den Tag zu legen. Diese Haltung erschreckt mich. Es ist schon faszinierend, aber auf eine erschreckende Art und Weise, wie eine „richtige“ Summe Geld moralische und ethische Ansichten komplett vergessen kann. Den auch ich, so denke ich, würde für die richtige Summe so einiges tun. Vor dem es mir graut.
  • Mehr wie alle und weniger wie alles.
  • „Geld“ wurde historisch als Mittel zum Handel entwickelt. Heutzutage kontrolliert es viele Menschen und ihr respektives Handeln. Ich empfinde Geld als ein Mittel zum Zweck. Mein Leben würde ich dafür nie aufs Spiel setzten. Das Sprichwort „Everyone has their Price“ spricht für die vielen Leute die Wahrheit, da wir auch in einer Konsumgetriebenen Gesellschaft leben.
  • Arbeiten, andere Möglichkeit Geld zu bekommen gibt es bei mir nicht. Zu wenig Fantasie?
  • Für Geld arbeite ich mehr, als ich es ohne Geld tun würde. Ich wünschte mir ein System, in dem wir ein bedingungsloses Grundeinkommen hätten und wir mehr den Dingen nachgehen könnten, die wir wirklich tun wollen, ohne ständig darauf fokussiert zu sein, über die Runden zu kommen.
  • Für Leute die kein Essen haben, Essen + Sponsoren beschaffen.
  • Schauen wir auf unser Leben & unsere Gesellschaft, dann sehen wir, dass wir schon ziemlich viel, ja fas alles für Geld machen. Wofür? Zum Leben, zum Überleben. Der Rest, das „fast“, ist die Grenze: Was machen wir nicht für Geld? Das Unmoralische, sagen die meisten. Töten etwa. Aber was, wenn es ums Überleben ginge? Würden wir eher sterben?
  • Leben kostet Geld. Ist nirgendwo gratis. Entweder verdiene ich mit der Arbeit Geld, oder ich lebe vom Geld anderer. Für mein Überleben würde ich andere soweit schädigen, dass sie wie ich weiterhin überleben könnten. Als Arbeitender und Lebender bin ich zwingend auch Schädiger der Umwelt. Ich versuche die Schädigung so klein wie möglichzuhalten. Mehr kann ich als Mensch nicht tun.
  • Für Geld mache ich nichts. Es ist aber angenehm für eine Arbeit eine Entschädigung zu erhalten. Die Freude am Tun steht jedoch vor.
  • Alles was m.E. ethisch vertretbar ist!
  • Entscheidungen für andere treffen.
  • An einer Brautschau teilnehmen.
  • Für Wohlstand.
  • Eine ortsgeschichtliche Führung durch Horw machen. 
  • Ich bereit, für Geld früh aufzustehen.
  • In Kunstausstellungen zu gehen.
  • Wälder/naturschutzgebiet von Unrat zu reinigen.
  • Fremden Leuten Auskunft über ein Gebiet, das ich kenne, zu geben.
  • Alle Arten von Wissensvermittlung
  • Aufsicht im Kunstmuseum Luzern
  • Lohnarbeit…
  • Relax
  • Arbeiten
  • … pickeln, schaufeln. Bäume schneiden. Jemanden beobachten? Eine Wand streichen! Einen schlechten Witz erzählen. Auto waschen. Notizen hinterlassen.
  • Alles, was zum Überleben notwendig ist
  • Für Geld würde ich eine satirische Komödie über das Löwendenkmal schreiben
  • Für meine Erwerbsarbeit habe ich Geld erhalten, die hat mir Freude gemacht und war sinnvoll. Dabei bin ich bereit, dem Staat Geld zu geben, um die Aufgaben zu erfüllen.
  • In Zeiten, in denen ich wenig Geld habe, bin ich zu vielem bereit. Ich würde schnell eine eigenen körperlichen Grenzen ausloten, meine psychischen oder moralischen jedoch weniger.
    Grundsätzlich bin ich aber zu privilegiert, um besonders weit zu gehen. Mir wurde gesagt, meine Zeit sei wertvoll, ich sei wertvoll und das ist dann halt etwas hinderlich im sich hingeben.
  • Ich kann warten
  • Menschen pflegen, welche Covid-positiv sind
  • ein Ständchen singen
  • noch ein Zettelchen ausfüllen
  • Meinen Zettel ausfüllen
  • Geld soll in meinem Leben keine Rolle spielen. Genau so ist das jetzt.
  • Früh aufstehen!
  • Ich arbeite als Ärztin für Geld, sonst mache ich kaum etwas für Geld un dich liebe alles andere für kein Geld zu machen. Denn man stelle sich vor, wie viele zwiespältige Gefühle und Gedanken es auslöst für Geld – und vorallem für Geld aus welchen Quellen (!?!) … in einer Berufung zu arbeiten die so nahe ans Menschsein herankommt, so ersönlich ist, so viel künstlerisches von mir wie von meinen Patienten verlangt…
    Das alles versteckt hinter der Legitimation eines Titels, der Schutzschild ist und gleichzeitig Einladung zu Missbrauch .. ein ganzes Buch würde meine Gedanken täglich füllen über dieses Tema und diese Auseinandersetzung, die nie aufhört.
  • Mache fast alles
  • Ich denke, das hängt insbesondere davon ab, wie dringend ich Geld brauche. Zur Zeit, und eigentlich schon während meines ganzen Lebens, habe ich genug (auch ein Privileg). Ich bin daher in der glücklichen Lage für Geld nur das zu müssen resp. zu wollen, wozu ich 100% ja sagen kann. In diesem Zusammenhang stelle ich fest, dass ich Geld ausgebe für Dinge, von denen ich nicht weiss, auf welchem Hintergund sie entstanden sind. Als Konsument wird man meist in Ahnungslosigkeit gehalen, bezüglich Umweltverschmutzung, Arbeitsbedingungen, Tierhlatebedingungen etc. Da wäre ich bereit mehr Geld auszugeben für Produkte, die nach ethischen Prinzipien produziert wurden.
  • Viele gute Taten.
  • Ich mache alles was Dir gut tut und mir auch, alles was Dir nicht gut tut und mir auch nicht, mache ich nicht.
  • Für Geld würde ich hier Aufsicht machen.
  • Touristen Führungen anbieten. Luzern ist schön.
  • Da würde ich für Geld so allerlei machen, was ich auch ohne Geld mache:
    unterstützen, kochen, servieren, beraten, halten, zureden, zuhören, animieren + aufmuntern
  • Ein normaler Job, wo keine Mensche oder Tiere bedroht werden.
  • Nichts
  • Ich war sehr wenig mit dieser Frage in meinen 64-Lebensjahren konforntiert. Die Frage bleibt somit, etwas abstrakt für mich. Ich kann eher sagen, dass ich wegen mangeldem Geld auch verzichtet habe, was ich nicht bedaure. Grad haben wir darüber gesprochen, dass mit dem Kapitalismus leider die Ethik und Moral mehr und mehr begraben würde. Insofern hat uns die Neuzeit keinen menschlichen Fortschritt gebracht. Wir hoffen, dass mit dem angepriesenen neuen Zeitalter wir Menschen uns zukünftig um Selbst- und Mitgefühl bemühen allen Wesen dieser Schöpfung gegenüber!
  • Spontan geantwortet: nichts!
    Für mich muss es sinn ergeben was ich tue. Und ich weiss, dass ich im Leben ohne Absicht und Verdienst priveligiert war, dies auch tun zu können und immer gutes Geld dafür zu erhalten habe.
    Doch wie die Antwort lautet, wenn ich nicht priveligiert wäre? Schwer zu sagen. Sicher für mich ist, dass der Kapitalismus dieses Dilemma nicht lösen kann und wird. Dafür braucht es eine gemeinwohlorientierte Gesellschaft. Ein Anfang wäre das Grundeinkommen, was das Kapital verhindern wird. Doch Zwang etwas für Geld zu tun, würde wegfallen. Und die Menschen würden sinnvolles, noch so gerne: so erlebe ich mich und viele andere Menschen. Danke für die Frage!